
Das Pubertier — Der Film
Kinofilm, 2017
Ursprünglich wollte ich eine Serie, aber dann bat mich Günter Rohrbach um ein Gespräch und Günter Rohrbach gibt man keinen Korb. Es war ein sehr angenehmes Treffen und am Ende überzeugte er mich, dass man parallel an einer Serie und an einem Film arbeiten könne. UFA Fiction in Berlin an der TV-Fassung, die Constantin in München an der Kino-Version. Mein naiver Vorschlag, doch einfach alles gemeinsam zu machen, sorgte für Unverständnis.
Rohrbach schlug Leander Haußmann als Regisseur vor und das wurde eine ziemlich lehrreiche und schöne Zusammenarbeit.
Wir haben das Drehbuch gemeinsam entwickelt und mich mal bei mir in Icking und mal bei ihm in Berlin dafür getroffen. Er ist ein unglaublich inspirierender und kreativer Mensch. Und ein guter ist er auch. Es hat mir großen Spaß gemacht, mit ihm zu arbeiten. Auch wen es manchmal durchaus eine Herausforderung ist, weil er nun einmal viele Ideen hat, manchmal viele gleichzeitig und sehr häufig welche, für die er zwar eine sehr große, aber auch sehr befristete Begeisterung aufbringt. Wenn man sich daran gewöhnt hat, ist gerade das toll.
Jan-Josef Liefers spielte den Vater und in einer Drehpause bekam er von meiner Tochter ein Kompliment. Er meinte später, es sei eines der größten Komplimente gewesen, die man ihm je gemacht habe. Sie sagte nämlich: „Du bist als mein Vater echt ganz exakt genau so wie mein Vater.“
Die Geschichte blieb näher am Buch als die Serie, was mir gut gefällt. Auch Leander erfand zusätzliches Personal, aber die Story an sich und viele Dialoge des Drehbuchs sowie die Texte des Erzählers stammen aus der Vorlage. Weil ich daran mitgearbeitet habe, ist es mehr meins als es die Serie war.
Ich spielte eine kleine Cameo-Rolle am Ende des Films. Ich bin ein strenger Buchhändler, der es nicht mag, wenn Nachwuchsautoren ihre Bücher auffällig im Geschäft drapieren. Leider wurde die Szene hinterher nicht verwendet. Leander hat immer behauptet das läge nur daran, dass der Film zu lang war. Aber vielleicht habe ich auch darstellerisch nicht überzeugt. Wenn man sehr gut hinschaut, sieht man mich aber ganz am Schluss im Hintergrund am Schlagzeug.
Obwohl der Film Startschwierigkeiten hatte, weil die Premiere vorgezogen werden musste (Das ZDF hielt sich nicht an die Vereinbarung, die Serie im Spätherbst zu senden und zog sie vor, sodass der Film ebenfalls früher an den Start ging), war er sehr erfolgreich und hatte über eine Million Zuschauer.
Wenn ich ihn heute sehe, überkommt mich eine gewisse Wehmut, denn das Haus, in dem da gedreht wurde, war das Haus, in dem wir bis dahin gewohnt haben. Wir bekamen eine Eigenbedarfskündigung und mussten ausziehen, deshalb war das Haus leer und konnte gut für den Film eingerichtet und verwendet werden.
Trailer

Stab
Regie: Leander Haußmann
Drehbuch: Leander Haußmann, Jan Weiler
Produktion: Günter Rohrbach
Musik: Maria Christine Brehmer, Jonas Poppe
Kamera: Alexander Fischerkoesen
Schnitt: Mona Bräuer
Besetzung
Jan Josef Liefers: Hannes Wenger
Heike Makatsch: Sara Wenger
Harriet Herbig-Matten: Carla Wenger
Edwina Kuhl: Carla, 6 Jahre alt
Detlev Buck: Holger
Monika Gruber: Miriam
Justus von Dohnányi: Ulrich Dattelmann
Luise Kinseher: Polizistin
Maxi Schafroth: Polizist
Franz-Xaver Zeller: Polizist
Waldemar Kobus: Dr. Kohlbuch
Michael Maertens: Verkäufer
Leander Butz: Egon Erwin (Ewi)
Marlon Kaindl: Moritz
Philipp Franck: Daniel
Neele Marie Nickel: Jenny
Ava Montgomery: Leonie
Lena Mayr: Chiara
Elyas M’Barek: er selbst