Neuigkeit — 01.02.2021

So sieht's gerade aus

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Tja. Nichts geht mehr. Alles abgesagt. Sämtliche Tourtermine sind inzwischen von dieser Seite verschwunden. Es bringt ja nichts, wenn man andauernd etwas ankündigt, nur um es bald darauf wieder zu canceln. Also haben wir entschieden, dass wir hier erst dann wieder Auftritte plakatieren, wenn wir auch sicher wissen, dass sie stattfinden. Für mich ist das nicht schön, aber die Kolleginnen und Kollegen, die sich ebenfalls über Ticketverkäufe gefreut hätten, hängen auf diese Weise weiter in der Luft. Und die haben im Gegensatz zu mir keine anderen Einkäufe. Davon betroffen sind nicht nur Veranstalter, sondern auch: Bürokräfte, Tontechniker, Lichttechnikerinnen, Aufbauhelfer, Garderobenkräfte, Caterer, Buchhändlerinnen, Hotelbetreiber, studentische Mitarbeiter, die Tickets abreißen und Türen schließen oder in der Pause Bier zapfen. Es ist ein Desaster. Und nach allem, was wir wissen, ein notwendiges. Ich habe wirklich kaum Betroffene kennengelernt, die uneinsichtig oder militant gegen die Einschränkungen in unserem Bereich argumentiert hätten. Ich finde die Branche sehr tapfer und duldsam. Vielleicht hängt diese Tapferkeit damit zusammen, dass Künstlerinnen und Künstler ohnehin selten in Strukturen von Sicherheit und endlos fluffiger Perspektive leben. Das heißt aber nicht, dass man ihnen und Allen, die im Kulturbetrieb leben, diese Situation noch endlos lange zumuten könnte.
Es braucht endlich eine Ansage, wie die Regierung ab dem Frühsommer mit der Tatsache umgehen möchte, dass es dann Millionen Geimpfte und Genesene geben wird. Die Zurückhaltung in diesem Punkt ist eigentlich nicht zu ertragen. Am vergangenen Montag stellte ich diese Frage im Rahmen der Sendung „Hart aber Fair“ dem Arbeitsminister Hubertus Heil, der daraufhin sagte, man müsse ja erst einmal sehen, ob Geimpfte nicht doch das Virus weitergeben könnten. Ja. Muss man. Bisher ist nur eine funktionelle Immunität durch die Impfung nachgewiesen, bedeutet: Man kann sich noch anstecken, aber man ist vor einem Ausbruch und einem schweren Verlauf geschützt. Erst bei einer so genannten sterilisierenden Immunität ist sicher, dass man sich nicht anstecken kann. Und die ist noch nicht nachgewiesen. Insofern hat der Minister Recht.
Aber: Wie lange wird man funktionell Immune davon abhalten können, wieder auf Open Airs oder in die Oper oder in die Pizzeria gehen zu wollen? Und wie erkläre ich einem Kinobesitzer im September, dass es dann zwar 40 Millionen Geimpfte und Genesene gibt, er aber den neuen James Bond trotzdem nicht spielen darf? Und wie verhindere ich, dass die AfD genau diesen Unmut im Wahlkampf instrumentalisiert? Ich möchte gerade kein Politiker sein. Ich möchte, dass wir alle zusammenhalten und jeder Zugang zu kostengünstigen Schnelltests erhält, damit wir uns ganz bald wieder treffen können.

Bis es hoffentlich bald so weit ist, hockt man zuhause rum und macht was? Schreiben natürlich. Ich habe einen Roman vorgezogen und werde ihn im März abgeben. Hoffentlich kann er im Herbst erscheinen, ich freue mich sehr darauf. Sobald ich mehr darüber sagen darf, erfahrt Ihr es hier!
Und ich freue mich, wenn ich wieder richtig schmecken und riechen kann. Besonders Rotwein riecht und schmeckt gerade abscheulich. Ich weiß, dass es Schlimmeres gibt im Leben als keine Mandarinen oder Cola oder Brie oder eben Rotwein mehr riechen oder schmecken zu können. Aber es nervt ganz schön. Mein Kumpel Peter Gaymann schickte mir neulich zur Aufmunterung diesen kleinen Cartoon. Sehr hübsch, oder?

Neuigkeit — 14.10.2020

Die Klage der Nation

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Das sind die beiden Tourplakate, die wir hoffnungsvoll haben drucken lassen. Für eine große Lesereise durch ganz Deutschland, vielleicht auch noch mit einem bisschen Österreich und Schweiz. An die sechzig Städte waren geplant, die Verträge unterschrieben, die Hotels teilweise schon gebucht. Und das Programm war auch fertig. Die Veranstalter, mein Booker und ich, wir haben uns richtig gefreut auf diese Tournee, die bis Anfang Mai gedauert hätte. Tja. Pustekuchen.
Es sind nur wenige Termine übrig geblieben. Für die meisten Veranstalter rechnet es sich nicht, unter den aktuellen Hygienebestimmungen Tickets zu verkaufen; auch nicht, wenn ich die Gage drastisch reduziere und die Reise– und Hotelkosten selber trage. Sie müssen ja dann immer noch Mitarbeiter an der Garderobe, am Einlass und an der Kasse bezahlen, dazu Licht- und Tontechniker, die Miete mit Nebenkosten, Catering, KSK-Gebühren, Gema, Steuern und was weiß ich nicht Alles. Dazu bräuchten sie deutlich höhere Einnahmen als jene, die sich gerade erzielen lassen. Und dann kommt noch etwas hinzu: Die meisten der fleißigen und engagierten Kulturschaffenden in Kleinkunstbühnen und Theatern haben eine Bühnenehre: Sie möchten schöne Veranstaltungen im Haus haben. Und es ist nicht schön, jede Besucherin und jeden Besucher einzeln zu ihren Plätzen zu begleiten und darauf zu achten, dass sich nicht jemand heimlich umsetzt oder irgendwelche Zettel falsch ausfüllt. Und dann dürfen die Betreiber noch nicht einmal Pausen machen und Getränke verkaufen. Keine Gastro. Auch dieser Umsatz bricht weg.

Ich habe kaum einen Veranstalter gesprochen, der gegen diese Regeln ist. Es wird wenig gejammert und viel versucht. Beides finde ich in Anbetracht der anrollenden Pleitewelle sehr ehrenwert. Zumal die Regeln ungerecht sind. Das betrifft auch Kinos. Dort wie im Theater auf der Bühne redet und singt und hustet eigentlich nur die Leinwand. Das Publikum schweigt in der Regel und sieht ausschließlich nach vorne. Dennoch gelten deutlich schärfere Vorschriften als in Zügen oder Flugzeugen. Dort wird inzwischen von den Betreibern weitgehend auf Mindestabstände gepfiffen, die Menschen essen, quatschen, singen und husten und sitzen so eng aneinander gedrückt wie eh und je.
Wäre der Lufthansa-Flug zwischen Hamburg und München eine Kulturveranstaltung, säßen die Verantwortlichen vermutlich längst im Gefängnis. Wegen konsequenter Nichteinhaltung der Corona-Regeln.

Nebenstehend sind im Tourplan alle Städte und Veranstaltungen aufgelistet, die es in diesem Jahr noch gibt. Natürlich unter Vorbehalt.Ich freue mich auf Euch, auf trotzdem lustige und aufregende Abende, wo immer wir uns begegnen.
Eine Bitte: falls Ihr Karten kauft und die Veranstaltung ausfällt oder verschoben wird: Gebt die Tickets nicht zurück. Ihr tragt auf diese Weise dazu bei, die Kultur in Eurer Stadt zu retten.

Gaudeamus igitur!

Neuigkeit — 02.09.2020

Der Herbst der Ältern

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Endlich fertig, endlich da. Die Ältern. Mein neues Buch, seit Montag überall erhältlich. Leider war ich ein wenig saumselig mit Informationen, weil ich für zwei Monate in Italien untergetaucht bin. Mal Pause machen. Aber nun bin ich wieder da und halte Euch auf dem Laufenden, es passiert nämlich eine Menge. Also erstmal das Buch und die CD. Und dann TV-Auftritte und Gott sei Dank auch ein paar Lesungen. Stay tuned! Bis ich dazu komme, das alles hier aufzuschreiben, hier auf jeden Fall ein Blick auf das wundervolle Cover, welches wiederum Till Hafenbrak illustriert hat. Das komplette Buch mit neuen Geschichten und weiteren zauberhaften Zeichnungen von Till bekommt man hier.
Und wo ich gerade auf diese Amazon-Rezensionen gucke: Da schreibt doch eine mir nicht bekannte Person, das seien uralte Texte. Und sie habe das Buch deshalb zurückgeschickt. Der Dame würde ich gerne mal begegnen, denn wenn es die Texte in diesem Band wirklich schon in einem anderen Buch gibt, dann habe ich dessen Veröffentlichung versäumt und das würde mich sehr beunruhigen. Nein, totaler Unsinn: Die 21 Texte in diesem Band sind allesamt nach dem letzten Band „Und ewig schläft das Pubertier“ zwischen Mai 2017 und Mai 2020 geschrieben worden und erscheinen hier erstmals in einem Buch.

Mein Leben als Mensch

Aktuelle Folge #829

„829_Endlich wieder unter Menschen“

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